„Ich will auf keinen Fall dieselben Fehler machen wie mein Vater!“ Wie oft höre ich diese oder ähnliche Sätze in meiner Praxis. Was dahinter steckt, ist klar: schmerzhafte Kindheitserfahrungen, die unter allen Umständen nicht wiederholt werden sollen. Verständlich, oder?
„Ich mache später einmal alles besser!“ Aber wie ist es denn eigentlich mit dieser rigorosen Art der Abgrenzung? Indem ich partout alles anders machen will, grenze ich mich nicht wirklich ab. Nein, stattdessen orientiere ich mich ganz streng an dem was ich NICHT will. Das ist nichts anderes als Verbitterung. Und damit erlaube ich mir nicht, meinen eigenen Weg zu finden. Ich mache einfach immer nur das Gegenteil von dem, was ich erlebt habe, was mich verletzt hat.
Wenn ich aber den Mut finde, mich meinen Erinnerungen zu stellen, sie zu betrachten und die Wunden zu heilen, erst dann kann ich es anders im Sinne von besser machen. Dann ist wahre Abgrenzung möglich, denn dann lasse ich mich nicht mehr von meinen eigenen Ängsten und Verletzungen leiten, sondern von meinen Gefühlen, Instinkten und meiner Intuition.
UNFOLD YOURSELF – von der Person zur Persönlichkeit