PSYCHOTHERAPIE

Der Gedanke an eine Psychotherapie muss uns keine Angst machen. Vielmehr sollten wir erkennen, dass dies der Anfang von etwas Neuem, Besserem sein wird. Ja, wir brauchen eine große Portion Mut, um uns all dem zu stellen, was wir in der Vergangenheit mit aller Kraft verdrängt haben. Schmerzhafte Erfahrungen wieder hervorzuholen ist eine große Sache. Doch noch größer wird die Erleichterung sein, wenn Sie feststellen, dass schon nach einigen gemeinsamen Schritten der Balast weniger wird. 

Wir alle haben unsere eigenen Geschichten, alte Muster, in denen wir verstrickt sind. Wenn wir bereit sind, uns dem zu stellen und die Fesseln zu lösen, kann Heilung geschehen. Heilung bedeutet jedoch nicht, dass wir nie wieder traurig sein oder Angst verspüren werden. Zu unserem Leben werden weiterhin Konflikte gehören und wir werden Rückschläge hinnehmen müssen. Sind wir jedoch von unseren alten Mustern und Glaubenssätzen befreit, werden wir nicht mehr an den Herausforderungen, die uns das Leben bereitet, verzweifeln. Wir sind stattdessen gerüstet, um kommende Aufgaben zu bestehen, Entscheidungen zu treffen und nicht wieder in unseren Gedanken zu ertrinken.

Wir lernen anzunehmen, was war und was ist und es als Teil unserer Geschichte zu akzeptieren. Wir erfahren, wie es ist, nicht mehr ständig davon zu laufen und unser Selbst zu verleugnen, weil eine Konfrontation zu schmerzhaft ist. Wir begreifen, dass sich unsere Ängste nähren von unseren Erfahrungen aus denen wir Zukunftsprognosen bauen, die viel zu düster sind. Wir werden uns bewusst, dass da draußen ein Leben voller Erfüllung und wundervoller Momente auf uns wartet.

Eine Psychotherapie darf Freude bereiten und Spannung erzeugen. Wie geht es weiter? Was erfahre ich nächste Woche über mich? Schaffe ich es, das Erlernte umzusetzen? Wie wird es sich anfühlen, diese Last nicht mehr tragen zu müssen? Wie mag es sein, mich und die Welt mit anderen Augen zu sehen? Eine meiner Klientinnen hat unsere Zusammenarbeit kürzlich mit ihrer Lieblings-Netflix-Serie verglichen. Sie kann es kaum erwarten, zu mir zu kommen, weil sie weiß, dass es ihr gefallen und guttun wird. Auch wenn sie nicht weiß, was genau passieren wird. Ein ziemlich guter Vergleich, wie ich finde.

In einer Therapie geht es darum, sich zu öffnen, sich zu bewegen, sich kennenzulernen und sich bereit zu machen für neue Wege. In welchem Tempo das geschieht, hängt ganz von Ihnen ab. Wir können anfangs winzig kleine Schritte machen oder auch mit Riesenschritten auf unser Ziel zugehen. Wichtig ist, dass wir überhaupt loslaufen, denn sonst kann keine Veränderung stattfinden.

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