Viktor Frankl, österreichischer Neurologe und Psychiater, riet zu seiner Zeit: ‘Die Melancholie vorüberziehen lassen wie eine Wolke, die zwar die Sonne verdunkeln kann, aber nicht vergessen lässt, dass es trotzdem die Sonne gibt!’ Eine gutgemeinte Empfehlung, die ich gerne noch mit ein wenig handfesteren Tipps ergänzen möchte:
- SPRICH DARÜBER
Wir brauchen uns nicht zu schämen. Öffnen Sie sich einer vertrauten Person und erzählen Sie ihr von Ihren Ängsten und Sorgen. Sie werden sehen, das nimmt schon mal eine ganz schöne Last von den Schultern. Sollten Sie keine Vertrauensperson haben, rufen Sie bei der Seelsorge an. Dort hört man Ihnen auf jeden Fall zu. Oder Sie holen sich professionelle Hilfe in Form einer Therapie. Wie auch immer: Sie sind nicht allein! - BEWEGE DICH
Auch wenn man in melancholischen bzw. depressiven Momenten überhaupt keine Lust auf Bewegung hat – es lohnt sich! Denn Sport oder auch einfach nur Bewegung, zum Beispiel in Form von ausgedehnten Spaziergängen, sind absolute Booster für Ihre Stimmung. Dabei werden nämlich Glückshormone ausgeschüttet und schon erscheint die Welt nicht mehr ganz so trübe. Besonders viel Spaß machte natürlich gemeinsam mit anderen. - HÖRE AUF ZU GRÜBELN
Ihr Gedankenkarusell dreht sich in einem fort? Versuchen Sie, die Grübelschleife zu durchbrechen, indem Sie sich auf etwas anderes konzentrieren. Rufen Sie einen lieben Menschen an, widmen Sie isch etwas, das Ihre Aufmerksamkeit erfordert, wie z.B. Kreativität, ein Puzzle oder werkeln. Ablenkung ist hier das Zauberwort. - MACHE EINE ERFOLGSINVENTUR
Ganz sicher hatten Sie im vergangenen Jahr einige Erfolge. Schreiben Sie sie auf – auch die kleinsten und vermeintlich unbedeutensten. Sie werden überrascht sein, wie viel Sie erreicht haben und worauf Sie sstolz sein können. - ENTSPANNEN SIE SICH
Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich Entspannung zu gönnen: ein gutes (Hör-)Buch, ein schönes Schaumbad, eine Schnulze schauen, puzzlen, eine Fantasiereise machen, einen Schneemann bauen, meditieren, musizieren, tanzen, spazierengehen, richtig atmen, ein Spieleabend mit Freunden und so vieles mehr.
Per Definition ist die oft verromantisierte Melancholie übrigens ein von großer Niedergeschlagenheit, Traurigkeit oder Depressivität gekennzeichneter Gemütszustand. Daher ist es außerordentlich wichtig zu wissen, dass die Grenzen zu einer waschechten Depression fließend sind. Sollten Sie an sich selbst oder aber an anderen bemerken, dass die Lebensfreude von trüben Gedanken, Lustlosigkeit und Desinteresse dauerhaft verdrängt wird, ist es höchste Zeit, sich professionelle Hilfe zu holen.