Eines unserer Grundbedürfnisse ist der Wunsch nach Gemeinschaft, nach Zugehörigkeit. Dementsprechend ist es total logisch, dass wir uns nach Bindung sehnen und bereit sind, einiges in Kauf zu nehmen, um diesem Grundbedürfnis nachzukommen. Leider kann der größte Bindungswunsch nicht über eine schlechte Beziehung hinwegtäuschen. Oft besteht die enge Bindung nur noch daraus, Gemeinsamkeiten zu verwalten oder sich gemeinsame Erlebnisse aus der Vergangenheit zurückzuwünschen. Doch leider tragen weder gemeinsame Kinder, noch schöne Erinnerungen oder das Gefühl, den anderen nicht alleine lassen zu dürfen, zu einer gesunden Beziehung bei. Ebensowenig wie die Angst vor dem Alleinsein. Fühlen wir uns also eng gebunden, leben aber ein schlechtes Miteinander, befinden wir uns in einer toxischen Beziehung.
In einer toxischen Beziehung ist es meist ein Partner, der unter allen Umständen versucht, die Beziehung aufrecht zu erhalten. Er versucht sich anzupassen, eigene Bedürfnisse herunterzuschlucken und den immer wiederkehrenden Schmerz wegzuatmen, während der andere scheinbar völlig rücksichtslos sein eigenes Ding macht. Dieses Ungleichgewicht ist möglicherweise für eine gewisse Zeit auszuhalten, doch irgendwann wird es unerträglich. Und je länger wir es aushalten, umso toxischer wird die Beziehung. Da hilft auch kein gemeinsamer Ausflug bei strahlendem Sonnenschein, kein Frühstück im Bett – ja nicht mal der weltbeste Sex.
UNFOLD YOURSELF – von der Person zur Persönlichkeit